Die zunehmende Digitalisierung unserer Welt bringt nicht nur zahlreiche Vorteile mit sich, sondern auch neue Herausforderungen – insbesondere im Bereich der Cybersicherheit. Eine dieser Herausforderungen ist die Einführung der neuen europäischen NIS2-Richtlinie, die für viele Unternehmen tiefgreifende Konsequenzen haben wird. Doch warum sind so viele Firmen noch nicht auf diese Regelungen vorbereitet, und welche Risiken ergeben sich daraus?
Was ist die NIS2-Richtlinie?
Die NIS2-Richtlinie (Netz- und Informationssicherheit) ist eine aktualisierte Version der ursprünglichen NIS-Richtlinie, die 2016 in Kraft trat. Ihr Ziel ist es, die Cybersicherheit in kritischen Sektoren zu verbessern, indem Unternehmen strenge Anforderungen an die Netzwerksicherheit, den Schutz von Daten und die Risikomanagementstrategien erfüllen müssen. Betroffen sind zahlreiche Branchen, darunter Energie, Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, aber auch digitale Dienste und Lieferketten. Im Gegensatz zur ursprünglichen Richtlinie wird NIS2 noch mehr Unternehmen einbeziehen, und die Strafen für Nichtkonformität sind erheblich.
Warum sind Unternehmen nicht vorbereitet?
Trotz der Dringlichkeit gibt es viele Gründe, warum zahlreiche Unternehmen noch nicht ausreichend auf NIS2 vorbereitet sind:
1. Fehlendes Bewusstsein für die Anforderungen
Viele Unternehmen, insbesondere kleinere und mittelständische, sind sich nicht bewusst, dass sie unter die NIS2-Richtlinie fallen. Während große Unternehmen oft spezialisierte IT-Teams haben, die sich mit der Compliance auseinandersetzen, fehlt es kleineren Firmen oft an Wissen und Ressourcen, um die neuen Anforderungen vollständig zu verstehen und umzusetzen. Der Glaube, dass Cybersicherheit hauptsächlich Großkonzerne betrifft, hält viele davon ab, frühzeitig aktiv zu werden.
2. Unzureichende IT-Infrastruktur
Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre digitale Infrastruktur schnell erweitert, um mit der digitalen Transformation Schritt zu halten. Dabei wurde jedoch oft nicht genug in die Sicherheit dieser Systeme investiert. Alte, anfällige IT-Systeme, mangelnde Sicherheitsprotokolle und fehlende Überwachungstools machen es vielen Unternehmen schwer, die Anforderungen von NIS2 zu erfüllen. Sie sind schlicht nicht darauf ausgelegt, die geforderte Sicherheit zu gewährleisten.
3. Komplexität der Umsetzung
NIS2 geht über reine technische Maßnahmen hinaus. Die Richtlinie verlangt auch, dass Unternehmen klare organisatorische Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren. Dazu gehören unter anderem die Erstellung von Notfallplänen, regelmäßige Risikoanalysen und ein umfassendes Sicherheitsmanagementsystem. Viele Unternehmen sind nicht darauf vorbereitet, diese Anforderungen in ihre bestehenden Strukturen zu integrieren, da sie nicht über die notwendigen internen Prozesse verfügen.
4. Mangel an Fachkräften
Ein weiteres großes Problem ist der Fachkräftemangel im Bereich der Cybersicherheit. Laut Studien gibt es weltweit einen erheblichen Mangel an qualifizierten IT-Sicherheitsexperten, und viele Unternehmen kämpfen darum, Personal zu finden, das ihnen bei der Umsetzung der NIS2-Vorgaben helfen kann. Ohne das richtige Know-how vor Ort ist es für Unternehmen schwierig, den notwendigen Schutz zu gewährleisten und die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen.
5. Kosten und Ressourcenaufwand
Viele Unternehmen betrachten Cybersicherheitsinvestitionen als hohe Kosten, die sich nicht unmittelbar auszahlen. Die Umstellung auf NIS2-konforme Strukturen erfordert jedoch signifikante finanzielle und personelle Ressourcen. Für kleinere Unternehmen stellt dies eine zusätzliche Belastung dar, die oftmals als Hindernis gesehen wird, obwohl die potenziellen Kosten eines Cyberangriffs oder einer Nichtkonformität die Investition bei weitem übersteigen.
Die Risiken einer unzureichenden Vorbereitung
Die NIS2-Richtlinie wird ab Oktober 2024 in Kraft treten, und Unternehmen, die nicht rechtzeitig reagieren, drohen erhebliche Konsequenzen. Dazu zählen hohe Geldstrafen, Reputationsschäden und potenzielle Betriebsunterbrechungen durch Cyberangriffe. Unternehmen, die die NIS2-Vorgaben nicht erfüllen, setzen sich einem hohen Risiko aus – nicht nur durch mögliche Strafen, sondern auch durch die immer raffinierteren Cyberangriffe, die in den letzten Jahren zugenommen haben.
Eine Nichtvorbereitung kann insbesondere in kritischen Sektoren wie dem Gesundheitswesen oder der Energieversorgung verheerende Folgen haben. Ein erfolgreicher Cyberangriff könnte hier nicht nur wirtschaftlichen Schaden verursachen, sondern auch die Versorgungssicherheit und das Wohl der Bevölkerung gefährden.
Fazit: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist
Die NIS2-Richtlinie wird die Cybersicherheitslandschaft in Europa nachhaltig verändern. Unternehmen, die noch nicht damit begonnen haben, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, sollten dies schnellstmöglich tun. Es reicht nicht mehr aus, auf bestehende Sicherheitslösungen zu vertrauen – die neuen Anforderungen erfordern eine umfassende Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsstrategien.
Afuss Solutions GmbH bietet Unternehmen Unterstützung bei der Einhaltung der NIS2-Richtlinie, indem sie maßgeschneiderte Lösungen zur Verbesserung der Cybersicherheit entwickelt. Von Risikoanalysen über IT-Sicherheitsstrategien bis hin zu Notfallplänen – Afuss hilft Unternehmen, die Herausforderungen der NIS2 zu meistern und sicher in die Zukunft zu blicken.